Meniskusoperationen

Je nach Art und Größe des Risses wird der Meniskus genäht oder teilweise entfernt. Beide Eingriffe erfolgen ausschließlich arthroskopisch, d. h. durch eine Schlüsselloch-Operation

Meniskusnaht oder Meniskusrefixation 

Viele Meniskusverletzungen lassen sich heute wieder nähen oder an der ursprünglichen Position des Meniskus fixieren. Dies hängt von der Lokalisation des Meniskusrisses und der dortigen Durchblutung des Meniskus ab. Handelt es sich um einen direkt an der Kapsel befindlichen oder nicht zu langen Meniskusriss, kann dieser genäht werden. 

Meniskusteilentfernung oder Meniskusteilresektion

Nur der kaputte Teil des Meniskus wird entfernt. Hierdurch erhält man einen stabilen, runden Rest-Meniskus, der dann nicht weiter einreißt. Die puffernde und stabilisierende Wirkung des Meniskus bleibt erhalten.

Hier zeigen wir Ihnen in einem animierten Video die Meniskus-Naht-Operation.

Kreuzbandplastik / Kreuzbandoperation

Bei der Kreuzbandplastik kommt kein Plastik zum Einsatz. Der Begriff steht vielmehr für Kreuzband-Ersatzoperationen. Bei den von uns durchgeführten Methoden der Kreuzbandoperation (Semitendinosus- oder Patellasehnen-Methode) wird dem Bein eine körpereigene, entbehrbare Sehne entnommen, die dann arthroskopisch als Kreuzband in das Knie eingebaut wird. Es entstehen also nur kleinste Narben. Nach der Kreuzbandoperation / Kreuzbandplastik ist das Knie wieder stabil.

Sehen Sie hierzu die animierten Videos

1. Ersatz des vorderen Kreuzbandes durch Semitendinosus-Transplantat

Die Semitendinosus-Sehne wird über einen kleinen Schnitt am Schienbeinkopf oder aus der Kniekehle entnommen und die gerissenen Kreuzbandstümpfe im Knie werden entfernt. Die Semitendinosus-Sehne wird mehrfach gefaltet und dann als Kreuzband in das Knie eingezogen. Die gesamte Operation wird nach dem neuesten Verfahren, ausschließlich aus dem Knie-Inneren durchgeführt. Dies erleichtert die Regeneration enorm. Die Fixierung des Kreuzbands erfolgt durch einen winzigen Metallknopf direkt am Knochen. Sehen Sie hierzu erklärend das Video.

2. Ersatz des vorderen Kreuzbandes durch Patellasehnen-Transplantat

Bei dieser Form der Kreuzbandplastik erfolgt die Entnahme eines dünnen, mittleren Streifens der Kniescheibensehne mit einem kleinen Knochenkeil aus dem Schienbeinkopf und der Kniescheibe (das führt nicht zu einer Schwächung der Sehne). Die Fixierung erfolgt wie auch bei der Semitendinosussehne ausschließlich aus dem Knie- Inneren, am Oberschenkel mit einem kleinen Metallknopf, am Schienbein mit einer sich selbst auflösenden Schraube

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Knorpelchirurgische Maßnahmen

1. Knorpelglättung: Shaving

Wenn der Knorpel, der im Gelenk den Knochen umgibt, wie ein alter Teppich aufgefranst ist, wird er mit einem speziell dafür geschaffenen Instrument, dem „Shaver“ (dt. Rasierer) geglättet. Eine solche Knorpelglättung kann eine erhebliche Schmerzlinderung bewirken.

2. Mikrofrakturierung / Pridiebohrung

Bei tieferen Knorpelschäden, die bis auf den darunterliegenden Knochen reichen, kommt die Mikrofrakturierung zur Anwendung . Hierbei wird die äußere Knochenschicht mit einem kleinem, spitzem Stößel oder einem Bohrdraht durchbrochen. Dadurch entsteht eine Verbindung zum darunter liegenden Knochenmark. Das aus der Knochenwunde austretende Blut spült Stammzellen an die Oberfläche, die am freiliegenden Knochen anhaften. Hierdurch entsteht neues Knorpelgewebe (Faserknorpel), das dem ursprünglichen Knorpel ähnelt.

Hier zeigen wir Ihnen in einem animierten Video die Mikrofrakturierung-Knie-Operation.

3. Knochen-Knorpel-Transplantation

Bei der Knochen-Knorpeltransplantation (OATS) wird der Knorpeldefekt inklusive darunter liegendem Knochenanteil als Zylinder ausgebohrt und mit einem gleich großen Knochen-Knorpelzylinder ausgetauscht, der an einer nicht beanspruchten Stelle des Gelenks gewonnen wurde.

4. Knorpelzell-Transplantation

Bei der körpereigenen Knorpelzell-Transplantation werden Knorpelzellen arthroskopisch aus dem beschädigten Gelenk entnommen und nach Züchtung (Vermehrung) im Speziallabor mit Fibrinkleber in die Defektstelle implantiert. Damit lassen sich Knorpeldefekte erstmals auch langfristig therapieren. Der neue Knorpel genügt mechanischen Ansprüchen und unterscheidet sich später nicht vom umliegenden Gelenkknorpel.

5. Körpereigene Knorpelpaste (minced Cartilage)

Als die zur Zeit modernste knorpelchirurgische Therapie bietet sich zur Behandlung von tieferen Knorpelschäden die „Minced-Cartilage“-Technik an. Hierbei werden im Rahmen einer Gelenkspiegelung aus nicht belasteten Arealen des Gelenkes Knorpelzellen entnommen, zerkleinert und u.a. mit körpereigenen Stammzellen, Wachstumsfaktoren und Hyaluron gemischt. Diese so angereicherte Knorpel-Stammzellen Wachstumsfaktoren-„Paste“ kann in der gleichen Operation, welche regelhaft ambulant erfolgt und oft nicht länger als 30 Minuten dauert, in den Knorpeldefekt eingesetzt und dieser Knorpelschaden damit „aufgefüllt“ werden. Nach dem Eingriff kann das Bein mit 2 Unterarmgehhilfen belastet werden, es schließt sich zeitnah eine intensive Physiotherapie an. Das Orthopädikum Neuer Wall gilt als einer der ersten Anwender dieser Technik und der so hergestellten „Knorpelpaste“. Nachteil ist, dass nicht alle Knorpelschäden mit dieser Behandlungsmethode versorgt werden können. Nach einer ausführlichen Untersuchung und der Durchführung bildgebender Diagnostik (inklusive MRT) wird Sie unser Team beraten und Ihnen eine "maßgeschneiderte" Therapieempfehlung geben.

Kniescheibenlockerung (laterales Release)

Die Kniescheibenarthrose hat ihre Ursache häufig darin, dass die Kniescheibe nicht zentral in der für sie vorgesehenen Vertiefung im Oberschenkelknochen läuft. Hierdurch entstehen unvorteilhafte Druckverhältnisse, die den Knorpel verschleißen lassen.

Bei der Kniescheibenlockerung wird ein kleines seitliches Band, dass die Kniescheibe nach außen zieht, arthroskopisch angeschlitzt. Hierdurch wird die Kniescheibe gelockert und etwas zur Mitte in ihr Gleitlager verschoben. Mit diesem eher geringen Eingriff wird eine große Wirkung erzielt.

Wiederholte Kniescheibenausrenkungen

Bei dieser Verletzung kann eine Operation nötig werden, bei welcher das innenseitige Kniescheiben-Oberschenkelband (mediale patellofemorale Ligament, MPFL) rekonstruiert und stabilisiert wird. Dies kann über minimal-invasive Zugänge im Rahmen einer Gelenkspiegelung durchgeführt werden. Je nach Ausprägung der Verletzung können ähnlich wie bei einer Ersatzoperation des vorderen Kreuzbandes (Kreuzbandplastik) körpereigene Sehnen oder in einigen Fällen auch Kunstsehnen verwendet werden.

Wenn Sie detailliertere Informationen benötigen und spezialisierte Behandlungsmöglichkeiten suchen, stehen wir Ihnen als Ihr Orthopäde in Hamburg zur Verfügung.