Knie


Kniegelenksarthrose (Gonarthrose)

Wenn der Schmerz im Knie stetig zunimmt

Bei der Arthrose des Knies macht sich der Knorpelabrieb mit Knieschmerzen bemerkbar, die unter längerer Belastung stärker werden. Manchmal wird das Gelenk heiß und schwillt an. Häufig ist auch der sogenannte Anlaufschmerz: Nach längerer Ruhigstellung des Gelenkes dauert es erstmal eine Weile, bis das Gelenk wieder rund läuft. Charakteristisch ist auch der wellenförmige Verlauf der Knieschmerzen: Phasen starker Beschwerden (so genannte aktivierte Arthrose) wechseln mit zum Teil völlig beschwerdefreien Episoden.

Unter dem Begriff Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) fasst man alle verschleißbedingten Erkrankungen des Kniegelenkes zusammen, die durch eine zunehmende Zerstörung des Gelenkknorpels gekennzeichnet sind. Mitunter sind auch Knochen, Gelenkkapsel sowie die gelenknahe Muskulatur betroffen.

Der Knorpel fungiert als eine Art Stoßdämpfer zwischen den Kontaktflächen der Gelenkknochen. Als Alterserscheinung, Folge von Unfällen oder durch Fehlbelastungen und Fehlstellungen, Meniskus- und Bandschäden kommt es zum Abrieb dieser Knorpelschicht. Im Endstadium reiben die Knochen direkt aneinander, vergleichbar mit dem Fahren auf der Felge.

Behandlung: medikamentöse Therapie, Spritzen, Magnetfeld-Therapie, knorpelchirurgische Maßnahmen

Kniescheibenarthrose

Wenn es im Knie knirscht

Knieschmerzen beim Treppengehen, knirschende Geräusche hinter der Kniescheibe, möglicherweise auch Schwellungen des Kniegelenkes nach Belastungen sind häufig erste Hinweise auf Kniescheibenarthrose. Große Belastungen, wie sie bei vielen Sportarten, z.B. Skifahren, Bergsteigen, Gewichtheben aber auch bei einigen Berufen vorkommen, die viel mit knieenden Tätigkeiten verbunden sind, können früh zu Beschwerden im Bereich der Kniescheibe führen. Die Einführung neuer Sportgeräte (z.B. Carving Ski) und Sporttechniken (z.B. Step Aerobic) hat zu einer rasanten Zunahme von Beschwerden im Bereich der Kniescheibe geführt, die auf eine Überlastung des Knorpels schließen lassen. Unabhängig davon kann jedoch eine vererbte Veranlagung zur Kniescheibenarthrose bestehen.

Behandlung: medikamentöse Therapie, Krankengymnastik, molekulare Orthopädie, knorpelchirurgische Maßnahmen

Kniescheibenschmerz bei Kindern und Jugendlichen (Sonderfall)

Relativ häufig treten Kniescheibenschmerzen im Kindes – und Jugendalter auf. Durch sportliche Betätigung kann sich dieser Schmerz akut verstärken. In aller Regel sind diese Symptome unangenehm aber harmlos. Überwiegend verschwinden die Beschwerden irgendwann von alleine wieder.

Dennoch sollte man nie den Fehler machen, die geäußerten Beschwerden nicht ernst zu nehmen und lapidar „Wachstumsschmerzen“ verantwortlich zu machen. Gerade in einer Zeit, in der schon Kinder und Jugendliche frühzeitig durch ausgefeilte Trainingsprogramme „leistungsoptimiert“ werden sollen, muss den Beschwerden sorgfältig nachgegangen werden, um Folgeschäden zu vermeiden.


Meniskusschaden oder Meniskusriss

Wenn eine folgenreiche Verletzung nicht zu spüren ist

Jedes Kniegelenk hat einen inneren und einen äußeren Meniskus als Puffer zwischen Ober- und Unterschenkelknochen. Der Meniskus besteht aus Knorpelgewebe und unterliegt dem gleichen Verschleiß wie der Rest des Knorpels. Durch äußeren Druck und falsche Bewegungen kann ein Meniskus einreißen und Beschwerden verursachen – vor allem nach Sportverletzungen. Der Innenmeniskusriss ist dabei etwa siebenmal häufiger betroffen als der Außenmeniskus. Da der Meniskus selbst keine Nerven hat, tut der Meniskusriss nicht weh. Das häufigste Symptom sind Kniegelenksschwellungen und Knieschmerzen.

Da Verschleiß über einen langen Zeitraum erfolgt, wird der Meniskus immer dünner. Schließlich reicht häufig eine ganz kleine Knieverletzung, um zum Meniskuseinriss zu führen.

Zum Beispiel kann es beim Hochkommen aus der Hocke einen Knack geben, das Aussteigen aus dem Auto führt zu einem plötzlichen Knieschmerz auf der Innenseite des Gelenkes, eine leichte Verdrehung beim Tennis ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Das Problem des Meniskusrisses liegt darin, dass das Knorpelgewebe nicht durchblutet ist und deshalb die meisten Meniskusrisse nicht wieder zusammenwachsen können . Das bedeutet, dass sich der Riss unter weiterer Belastung ausdehnt. Um Folgeschäden für das Gelenk zu verhindern, werden deshalb eingeklemmte Meniskusteile operativ entfernt. In bestimmten Fällen ist auch eine Meniscusnaht möglich.

Bakerzyste

Wenn man Wasser im Knie hat

Die Bakerzyste ist eine Ausbeulung des Kniegelenks nach hinten in die Kniekehle. Die Ausbuchtung wird durch einen Erguss von Gelenkwasser hervorgerufen. Ursache ist ein Schaden an Meniskus oder Knorpel, den der Körper dadurch zu kompensieren versucht, dass er mehr Gelenkflüssigkeit produziert.

Die Behandlung der Bakerzyste besteht vor allem in der Behandlung ihrer Ursache, des Knorpelschadens oder der Entzündung. Bildet sie sich durch eine medikamentöse Therapie nicht zurück, kann eine Arthroskopie notwendig werden.

Auch hierbei geht es in erster Linie um die Beseitigung des auslösenden Gelenkschadens. Kann er behoben werden, bildet sich die Bakerzyste oft von selbst wieder zurück. Falls nicht, muss sie punktiert und nur in seltenen Fällen operiert werden.

Patellaspitzensyndrom (Kapsel- und Sehnenreizung)

Wenn es unterhalb der Kniescheibe sticht

Große körperliche Belastungen, z.B. ein Langstreckenlauf oder ein Sprinttraining können zu Mikroverletzungen der Bänder und Sehnen im Kniescheibenbereich führen. Relativ häufig tritt das so genannte Patellaspitzensyndrom auf. Die Patellasehne verbindet das untere Ende der Kniescheibe mit dem Schienbein. Durch Überbelastung, vor allem beim Sport, kann es zu einer Entzündung des Sehnenansatzes an der Kniescheibe kommen. Sie äußert sich durch einen stechenden Schmerz bei Belastung. Mitunter entzündet sich auch der Schleimbeutel an der Kniescheibenspitze.

Das erste Gebot beim Patellaspitzensyndrom ist Schonung. Sollten die Beschwerden anhalten, kann eine medikamentöse Therapie die Entzündung bekämpfen. Auch Eis, Krankengymnastik und eine Elektrotherapie können helfen. Manchmal ist eine Operation erforderlich, um den zurückgebildeten und entzündeten Sehnenteil zu entfernen und, falls notwendig, die Sehne wieder an die Kniescheibe anzubinden.


Kreuzbandriss / Kreuzbandruptur

Wenn das Knie verdreht wird

Meist ist dies eine Sportverletzung: Bei feststehendem Unterschenkel wird das Knie unfreiwillig in die X-Bein-Stellung gebeugt und nach außen gedreht. Dabei wird das hintere oder das vordere Kreuzband so stark überdehnt, dass es einen Kreuzbandriss gibt. Dies nennt man auch eine Kreuzbandruptur. Die unmittelbaren Folgen sind Knieschmerzen, starker Bluterguss im Kniegelenk sowie Instabilität und Belastungsprobleme.

Die Kreuzbänder verlaufen überkreuzt von der Schienbeinkopfmitte zum Oberschenkelknochen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Knies. Wird ein Kreuzbandriss nicht behandelt, bleibt nicht nur das Gelenk instabil, es stellen sich meist auch Knorpelschäden und Arthrose ein. Oft werden auch schon beim Kreuzbandriss Knorpel oder Meniskus in Mitleidenschaft gezogen. Behandlung: arthroskopische Kreuzbandplastik

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